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Deutsche Telekom: Die Drosselung kommt!

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Es ist schon lange her, dass ich das letzte Mal über dieses Thema geschrieben habe - so lange, dass ich den Artikel gar nicht mehr finde. Kurze Zusammenfassung: Seit einiger Zeit geht man davon aus, dass VDSL-Kunden bei Erreichen einer bestimmten Datenmenge im Monat oder bei Nutzung bestimmter Dienste heruntergedrosselt werden. Auch bei den neuen Glasfaser-Anschlüssen ist das wohl "üblich" und fast schon ein Jahr bekannt. Nun könnte das auch zu einem Problem bei Standard-DSL-Anschlüssen werden.

Glasfaserleitungen in der Vermittlungsstelle Stuttgart Schockenriedstrasse (Quelle: Telekom Deutschland)

Glasfaserleitungen in der Vermittlungsstelle Stuttgart Schockenriedstrasse (Quelle: Telekom Deutschland)

Da wird dann jeder auf 384 KBit/s heruntergedrosselt, wenn er zu viel verbraucht. Eine Bandbreite, die - mir persönlich - keinesfalls vertretbar erscheint. Aber hey - wenn man einiges drauf zahlt, hat man natürlich wieder die Bandbreite. Wie immer geht's ums Geld. In diesem Falle ist das verständlich, dazu aber später mehr.

Die Telekom hat heute in ihrem Blog Stellung zu diesem Thema genommen. Dort wird natürlich erklärt, warum eine Drosselung fast schon erforderlich ist. Aber gesagt wird auch:

Natürlich ändert sich für bestehende Verträge nichts und bei Neuabschlüssen werden Kunden selbstverständlich über die Vertragsbedingungen transparent informiert.

Wenn sich diese Vertragsbedingungen überhaupt mal einer durchlesen würde... Und:

Bisher gibt es keine neuen Tarife. Wenn sich daran etwas ändert, werden wir darüber informieren.

Bestätigt wird durch diese Stellungsnahme aber eben auch, dass solche Überlegungen sehr wohl da sind. Und dass man an neuen Tarifen dran ist.

Warum ist eine Drosselung der DSL-Anschlüsse verständlich?

Telekom-Zentrale bei Tag (Bild: Deutsche Telekom AG)

Telekom-Zentrale bei Tag (Bild: Deutsche Telekom AG)

Ich habe es schon oben geschrieben, dass eine Drosselung auch irgendwo verständlich ist. Und das sage ich als einer, der eigentlich komplett gegen eine solche Drosselung ist. Das Problem liegt aber darin, dass für einen Ort, eine Straße oder eine Stadt immer nur eine bestimmte Bandbreite vorhanden ist. Zwar hat man bis zur Vermittlungsstelle eine eigene Kupferleitung, ab da geht es aber per Glasfaser weiter - und auch da ist die Bandbreite eben begrenzt. Nutzen da dann viele diese Leitungen, ist die Bandbreite ganz schnell im Keller - und das will man irgendwie in den Griff bekommen.

Durch den exponentiellen Wachstum des benötigten Datenvolumens muss die Telekom außerdem immer mehr und immer schneller ausbauen. Und das kostet Milliarden. Und das bei sinkenden Telekommunikationspreisen. Daher wäre auch verständlich, warum die Telekom gegen Geld die Bandbreite wiederherstellen will.

Drosselung auch bei anderen Anbietern?

Nun, auch andere Anbieter nutzen (bis auf Ausnahmen) die Leitungen der Telekom. Und die werden da sicherlich auch dran gebunden sein. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass auch hier irgendwann mal gedrosselt werden wird.

Lediglich Kabel Deutschland / KabelBW hat momentan eigene Leitungen. Und die bestehen nicht aus Kupferkabel, sondern Koaxial-Kabel. Das hat einen deutlich geringeren elektrischen Widerstand und ist besser abgeschirmt. Dennoch drosseln auch Kabelanbieter inzwischen, sodass sich angebotene 100 MBit/s-Anschlüsse eigentlich gar nicht lohnen.

Naja, wie auch immer. Ich denke nicht, dass Protestieren oder "Geh' ich halt zu einem anderen Anbieter" helfen werden. Eher sollte man den betreffenden Anbietern wirklich das Geld geben oder den Ausbau selbst irgendwie vorantreiben. In Zukunft werden wir mit immer größere Bandbreiten konfrontiert werden.
Schon jetzt bin ich mit einem 16.000+-Anschluss relativ hinterher, mehr gibt es hier nur per Kabel. Aber ich komme ja vom Land - ihr wisst das ja. Ihr seht, auch ich kann mich gründlich darüber aufregen. Ob das aber was bringt, ist eine andere Frage. 

(Quelle, via, Bilderquelle: Deutsche Telekom AG)


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